Feb 2023

Variationen für heißes Wasser und Tipps für fortgeschrittene Ayurvedis

Der Ayurveda geht davon aus, dass durch das Abkochen Wasser mehr Energie erhält. Die Wassermoleküle können Energie besser speichern und dann dem Körper abgeben. Im ersten Blogbeitrag findest du Details und Hintergrundinfos zum heißen Wasser. hier teile ich mit die Variationen für dein heießes Wasser und gebe Tipps für forgeschrittene Ayurvedis. Mit dieser einfachen wie kostengünstigen ayurvedischen Routine kannst du so viel Gutes für deine Gesundheit und Wohlbefinden erreichen.

Warmes Wasser unterstützt die Entgiftung, spült Toxine aus. Es reinigt Gewebe und Atemwege, in dem es hilft, Ama (Stoffwechselschlacke) abzutransportieren und regt die Verdauung (Agni) an.

Wasser hydriert, das heißt, es füllt Flüssigkeit im Körper auf. Eine wichtige Funktion ist, dass es die innere Atmung, Zellatmung ankurbelt und damit für mehr Energie sorgt. Es hilft auch gegen emotionalen, unechten Hunger.

Mehr Infos, warum wir im Ayurveda heißes Wasser trinken und interessante Details findest du im Beitrag:

Heißes Wasser im Ayurveda – so einfach wie wirksam

Heute teile ich mit dir Variationen, wenn warmes Wasser alleine für dich nicht genug Abwechslung bietet.

Warmes Zitronenwasser

Wie machst du dein Zitronenwasser?

Lass das abgekochte Wasser soweit abkühlen, dass es etwa 40° C oder Körpertemperatur hat – ideal, wenn du bereits am Vorabend das Wasser gekocht und in eine Thermoskanne abgefüllt hast. Presse eine kleine Zitrone hinein und füge nach Bedarf einen TL Honig hinzu.

Vit. C und Honig mögen keine Temperaturen über 40° C!!!

Die Zitrone und der Honig bieten weitere Vorteile:

  • der Vitaminkick am Morgen unterstützt dein Immunsystem
  • Bremst den Alterungsprozess
  • Unterstützt zusätzlich die Entgiftung
  • Unterstützt bei der Gewichtsabnahme
  • Erfrischt den Atem

Genieße bewusst dieses Glas warmes Zitronenwasser – wie eine Meditation.

Rosinenwasser

Rosinenwasser

Hast du vom Rosinenwasser schon gehört?

Ab und zu bereite ich mir auch dieses superleckere Rosinenwasser zu. Denn eingeweichte Trockenfrüchte wie Rosinen können den Körper in vielerlei Hinsicht unterstützen wie auch Vata und Pitta auszugleichen.

  • Es stärkt unsere Abwehr
  • regt die Verdauung an
  • Es entgiftet die Leber und wirkt dadurch blutreinigend
  • Harmonisiert und nährt Vata
  • Wirkt stimmungsaufhellend
  • Unterstützend für die Gehirnleistung

Wie machst du dein Rosinenwasser?

  • 500 ml Wasser
  • 150 g Bio Rosinen

Am Vorabend wäschst du die Rosinen gründlich.

Du kochst das Wasser auf. Gib dann die Rosinen (Bio, ungeschwefelt) hinein.

Lasse sie bei kleiner Hitze 20 Minuten köcheln und über Nacht ziehen.

Du gießt am nächsten Morgen die Rosinen ab. Die eingeweichten Rosinen kannst du für dein Porridge, dein Kitchari oder Reisgericht am Mittag verwenden.

Das Hälfte des Rosinenwassers füllst du morgens mit etwas heißem Wasser auf – und genieße es schluckweise. Damit es seine Wirkung voll entfalten kann, warte mit dem Frühstück eine halbe Stunde.

Die zweite Hälfte genieße am nächsten Morgen.

Da es sooo viel über das Rosinenwasser zu erzählen gibt, schau dir dazu den Blog „Das Geheimnis vom Rosinenwasser“ an.

Ingwerwasser

Ingwerwasser

Ich liebes es, sehr warmes Ingwerwasser / Ingwer-Tee über den Tag verteilt in kleinen Schlucken zu trinken. Es hat eine leichte Schärfe und hält mich von innen warm. Deshalb empfehle ich dir das Ingwerwasser auch nur zu den Jahreszeiten, in denen es draußen nicht heiß ist. Sonst könnte dein Körper zusätzlich erhitzen.

Ingwer ist scharf und süß und harmonisiert alle drei Doshas. Er ist universelles Heilmittel, regt die Verdauung an, wirkt keimtötend, erwärmend, löst Verschleimungen, unterstützt die Darmflora, wirkt bei Halsschmerzen und Husten.

Wie machst du dein Ingerwasser ?

3-4 Scheiben Ingwer mit 1/2 l kochendem Wasser überbrühen, abkühlen lassen und genießen.

Alternativ kochst du 1 l Wasser mit einem daumengroßen Stück Ingwer, in dünne Scheiben geschnitten, für 10 Minuten. Achte auf Bioqualität. Dann kannst du den frischen Ingwer auch mit Schale verwenden.

Ayurveda to go: trinke den ganzen Tag über heißes Wasser – deine Quelle der Gesundheit

Die einfachste und günstigste Möglichkeit, ayurvedisch zu leben, ist es, auch über Tag heißes Wasser zu trinken. Denn nicht die Menge macht’s, sondern die Regelmäßigkeit. Deshalb haben auch so viele Menschen diese Ayurveda-Routine in ihr Leben integriert. Manche Ayurvedis – wie auch ich – gehen sogar nicht ohne ihre Thermoskanne aus dem Haus. Selbst im Urlaub! 😉

PS: warst du mal in Südamerika? Dort laufen die Menschen auch überall mit ihren Thermoskannen herum … weil sie nicht ohne ihren Mate-Tee leben möchten.

Mein easy-Ayurveda-Tipp: trinke über den Tag verteilt alle halbe Stunde ein paar Schlucke warmes Wasser. Schau mal, ob du dir auch zum Essen eine halbe Tasse heißes Wasser (ohne Zugabe von Kräutern) angewöhnen möchtest. Es stärkt das Agni, unsere Verdauungskraft, und hilft dem Körper, die Nahrung besser zu verdauen. Damit das Agni gut brennen kann, trinke zum Essen nur wenig, direkt vor und bis etwa 1 Sunde nach dem Essen nichts.

Ayurveda-Tipps für Fortgeschrittene: Wasser länger abkochen

Wie eingangs bereits beschrieben ändert sich durch das Abkochen die Struktur des Wassers. Die Molekülketten werden durch das Abkochen aufgebrochen, sie werden dadurch kürzer und das Wasser wird dünnflüssiger. Das erleichtert das Binden von wasserlöslichen Schadstoffen an die Wassermoleküle und ermöglicht leichteres Ausleiten. Somit ist das weichere Wasser in der Lage, Schadstoffe und Stoffwechselrückstände aus dem Körper abzutransportieren. Das ist einfach genial!

Ayurvedisch kocht man das Wasser mindestens 10 Minuten. Du kannst zusätzlich die Kochzeit an deinen Konstitutionstyp anpassen:

  • Vata: Kochzeit ist ca. 10 Minuten im offenen Topf, damit das Wasser auch verdampfen kann. Dadurch reduziert sich die Menge etwa um ein Viertel
  • Pitta: Kochzeit etwa 15 Minuten. Die Menge reduziert sich etwa um ein Drittel.
  • Kapha: Kochzeit des Wassers etwa 20 Minuten und Reduktion um die Hälfte.

Bevor diese Empfehlung dich davon abhält, heißes Wasser in deine ayurvedische Routine aufzunehmen, ist der Wasserkocher genau das Richtige, dein morgentliches Wasser zu kochen. Denn ich sage auch gerne: „bloß nicht komisch werden!“ Wir müssen nicht von heute auf morgen alle ayurvedischen Möglichkeiten umsetzen. Die Änderungen dürfen in so kleinen Schritten erfolgen, dass es uns leichtfällt, neue gesunde Routinen in unser Leben dauerhaft zu integrieren.

Ich selbst bleibe meist beim „Easy-Ayurveda“ und koche mein heißes Wasser im Wasserkocher. Ab und zu gönne ich mir aber auch das länger abgekochte Wasser. Und weißt du was? Ich finde, es schmeckt anders, weicher als normal aufgekochtes Wasser. Probiere es aus und schreib in die Kommentare, ob du den Unterschied auch bemerkst.

Mich interessiert so sehr:

  • Welche Tipps hast du für uns, damit du ausreichend Flüssigkeit am Tag zu dir nimmst?
  • Hast du bereits warmes Wasser in deine Morgenroutine aufgenommen? Welche Tipps hast du für uns? Was sind dein ayurvedischen Hacks rund ums heiße Wasser?
  • Wenn du noch kein heißes Wasser trinkst, habe ich dein Interesse geweckt? Und ab wann startest du mit deiner neuen Routine?
  • Welche Fragen hast du an mich? Gibt es für dich Verständnisfragen?

Schreib supergerne unten ins Kommentarfeld. Das interessiert mich sehr, aber bestimmt auch viele andere LeserInnen.

Alles Liebe, deine Jutta

Feedback

  • Sehr interessanter Artikel über das warme Wasser. Danke für die Zusammenstellung der Variationen.

    Ich trinke morgens 2 Tassen warmes Wasser. Ist es empfehlenswert, das Wasser grundsätzlich abzukühlen? Über den Tag aber verstärkt Tee.

    Herzliche Grüße
    Heike

    • Hallo liebe Heike, einen super Start in den Morgen hast du mit dem warmen Wasser.
      ZU deiner Frage: im Ayurveda sagen wir: Gleiches verstärkt Gleiches, und Gägensätzliches gleicht sich aus.
      Bedeutet: in den kalten Monaten darf das Wasser gern so heiß sein, wie du es angenehm findest. In den heißen Sommermonaten auch lauwarm. Zudem schauen wir auf die Grundkonstitution: hast du viel Pitta (Feuer) in dir, kannst du das Wasser das ganze Jahr über etwas abkühlen lassen.

      Ich hoffe, diese Infos helfen dir?
      Ganz liebe Grüße aus Offenbach
      Jutta

Ich freue mich über dein Feedback

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