Nov 2023

Rosenkohl: Eine ayurvedische Liebeserklärung

Die kalte, dunkle Jahreszeit hat uns fest im Griff, und was könnte besser sein, als uns mit einem Gemüse zu verwöhnen, das gern unterschätzt wird - dem oft verkannten Rosenkohl. Mit seiner leicht bitteren Note wird er im Ayurveda als wahres Winterelixier betrachtet. In diesen kalten Monaten sehnen wir uns nach Wärme und Erdung, und genau hier spielt der Rosenkohl seine Rolle. Schon mal darüber nachgedacht, warum uns die Natur ausgerechnet im Winter mit diesem grünen Schatz beschenkt? Lass uns eintauchen und entdecken, wie Rosenkohl nicht nur unseren Geschmackssinn, sondern auch unser Wohlbefinden auf ayurvedische Weise verzaubern und auch unsere innere Balance unterstützen kann.

Als Ayurveda- und Atem-Expertin spreche ich heute mit dir über ein Gemüse, das oft unterschätzt wird: Rosenkohl. Es ist ist ein sehr nährstoff- und vitaminreiches Wintergemüse, das in der kalten Jahreszeit viel öfter genossen werden sollte. Ich kann förmlich deine Augenbrauen hochziehen spüren, aber bleib dran! Es gibt mehr an diesem winterlichen Grün, als man auf den ersten Blick erkennt.

Während sich viele andere Gemüsepflanzen schon längst in den Winterschlaf zurückziehen, trotzt der Rosenkohl Frost, Wind und Eis. Er verwöhnt uns mit einem Füllhorn an Nährstoffen, womit wir die kalte Jahreszeit besser überstehen können.

Am liebsten nach dem ersten Frost genießen

Kennst du das noch aus deiner Kindheit, als Oma sagte: “Rosenkohl ernten wir erst nach dem ersten Frost”?

Denn die Röschen schmecken in der Tat besser, wenn sie Frost abbekommen haben. Sie verlieren ein wenig an Bitterkeit und dem herben Geschmack, was sie feiner schmecken lässt.

Die Bitterkeit des Rosenkohls aus Sicht des Ayurveda

Du weißt ja villeicht, Ayurveda betrachtet Lebensmittel nicht nur nach ihrem Geschmack, sondern auch nach ihren Eigenschaften. Rosenkohl, mit seiner leicht bitteren Note, wird im Ayurveda als wärmend und verdauungsfördernd betrachtet. Dieses kleine Gemüse ist somit ein perfekter Begleiter für die kalten Wintermonate. Lass uns gemeinsam erkunden, wie diese bittere Note nicht nur unseren Geschmackssinn anspricht, sondern auch unsere innere Balance unterstützt.

Im Ayurveda ist es wichtig zu wissen, dass die Bitterkeit des Rosenkohls in erster Linie dazu beiträgt, das Kapha-Dosha auszugleichen. Ein zu hohes Kapha kann unsere Trägheit fördern, für Gewichtszunahme sorgen und Wasseransammlungen im Körper verursachen. Und das bedeutet für die Atemwege die Neigung zu Verschleimungen. Da gerade in der Winterzeit Kapha dazu neigt, zu erhöhen, wirkt Rosenkohl mit seiner Bitterkeit hier wunderbar entgegen.

Vata, verantwortlich für Bewegung und Veränderung, könnte durch Rosenkohl erhöht werden, was wir nicht wollen. Denn im frühen Winter neigen wir häufiger zu erhöhtem Vata. Wir brauchen mehr Erdung und Gelassenheit. Das können wir beim Kochen durch Gewürze wie Bockshornklee, Asafoetida, Vata-reduzierende Gewürze und erdende Beilagen wie Kartoffeln oder Esskastanien erreichen.

Die wertvollen Aspekte des Rosenkohls für deine Gesundheit

Rosenkohl ist nicht nur ein Genuss für deinen Gaumen, sondern auch ein Kraftpaket für deine Gesundheit. Reich an Vitamin C, B, K und Ballaststoffen, unterstützt er dein Immunsystem, fördert deine Knochengesundheit und hält deinen Darm in Schwung. Als deine Ayurveda-Expertin empfehle ich besonders in der kalten Jahreszeit, Lebensmittel zu wählen, die deinen Körper von innen wärmen und stärken.

Entzündungshemmende und antioxidative Wirkungen

Die im Rosenkohl enthaltenen Wirkstoffe können viele chronische Krankheiten verhindern oder verbessern. Dazu gehören die sogenannten Glucosinolate, Verbindungen, die für seine leicht bittere Note verantwortlich sind. Diese Verbindungen haben nachweislich entzündungshemmende und krebsvorbeugende Eigenschaften.

Zusätzlich zeigt Sulforaphan, ein anderer Bestandteil im Rosenkohl, beeindruckende entzündungshemmende Wirkungen, was es zu einer vielversprechenden Option für Menschen mit Asthma und chronischen entzündlichen Gelenkerkrankungen macht.

Es gibt sogar Studien, in denen Forscher die Wirkung von Rosenkohl auf krebserregende Substanzen getestet haben und herausgefunden haben, dass täglicher Konsum von 300 g Rosenkohl über eine Woche weiße Blutkörperchen vor Schäden an den Zellen schützte. Sie konzentrierten sich auf krebserregende Substanzen, die entstehen, wenn Fleisch oder andere eiweißreiche Nahrungsmittel gegrillt oder gebraten werden.

Stell dir vor, diese kleinen grünen Röschen sind echte Gesundheits-Ninja!

Rosenkohl für die Atemwege und die Aktivierung des Immunsystems

Wenn du mit Atembeschwerden zu kämpfen hast, kann Rosenkohl für dich sehr wertvoll sein. Abgesehen von seinem köstlichen Geschmack bringt dieser Winterheld einige erstaunliche Vorteile für die Atemwege mit sich.

Da, wie oben beschrieben, Rosenkohl reich an Antioxidantien, insbesondere Vitamin C ist, ist das für deine Atempower hilfreich. Seine entzündungshemmenden Eigenschaften können dazu beitragen, Entzündungen in den Atemwegen zu reduzieren – eine Wohltat für Menschen mit Asthma.

Warum magst du vielleicht Rosenkohl nicht?

Jetzt, da wir die erstaunlichen Vorteile des Rosenkohls erkennen, stellt sich die Frage: Warum magst du ihn vielleicht nicht? Geschmack ist natürlich subjektiv, und Rosenkohl kann aufgrund seines leicht bitteren Geschmacks eine Herausforderung sein. Vielleicht hast du eine höhere Empfindlichkeit gegenüber Bitterkeit, was genetisch bedingt ist. Aber bevor du den Rosenkohl komplett abschreibst, gibt es viele Möglichkeiten, ihn zuzubereiten, um seinen Geschmack zu mildern. Probiere unbedingt mein Rezept aus.

Rezept: “Rosmarin-Rosenkohl mit Schafskäse überbacken”

Zutaten für 2 Personen:

  • 500 g    Rosenkohl
  • 200 g    Kartoffeln (z.B. Drillinge)
  • 1             rote Zwiebel
  • 2            Eier oder Eiersatz
  • 100 g    Schafskäse
  • 125 g    Joghurt, evtl. pflanzlich
  • 200 ml Gemüsebrühe
  • 2 EL      Zitrone oder 2 Zahnstocher Lemon-Öl
  • 1             Zahnstocher Rosmarin-Öl
  • 1             Zweig Rosmarin
  • 1 TL       Vata-Gewürzmischung (oder Fenchel, Kreuzkümmel, Koriander gemahlen)
  • 1 TL        Kurkuma
  • 1 Pr.        Asafoetida
  • 1/2 TL    Bockshornklee gemahlen
  • 1 TL        Thai Currypaste rot
  • 1 TL        Steinsalz
  • 1/2 TL    (Langer) Pfeffer
  • etwas      Olivenöl für die Form

 

Zubereitung:

  • Heize den Backofen auf 180° vor (mit 60% Luftfeuchtigkeit, falls du einen Dampfgarer hast)
  • Wasche, putze und halbiere den Rosenkohl
  • Drillinge schäle ich nicht, schrubbe sie nur etwas und viertele sie
  • Mische die Gemüsebrühe mit Zitronensaft (oder das Lemon-Öl), Joghurt, Eiern und den Gewürzen und verrühre alles
  • Fette eine Auflaufform ein und gib den Rosenkohl und die Kartoffeln hinein
  • Schneide den Schafskäse in schmale Streifen und gib ihn über die Masse
  • Dekoriere darauf den Rosmarin
  • Nun gib die flüssige Masse darüber
  • Backe den Auflauf bei Umluft 180° ca. 45 Minuten backen, bis er schön gebräunt ist – im Dampfgarer bei 60 % Luftfeuchtigkeit verkürzt sich die Garzeit

Lass es dir schmecken!

Durch das Garen im Backofen bekommt der Rosenkohl ein besonders nussiges Aroma

Ich hoffe, diese Hommage an den Rosenkohl hat dich inspiriert, dem Rosenkohl eine Chance zu geben und deine Winterküche mit einer Prise Ayurveda zu würzen. Probiere verschiedene Zubereitungsarten aus, vielleicht in einer leckeren Suppe oder als knusprige Beilage aus der Pfanne. Dein Körper wird es dir mit Wohlbefinden danken.

Mit liebevollen Grüßen und bleib gesund

Deine Jutta

Jutta am Baum mit Fotosignatur

Feedback

  • Susan Schötzau

    Durch meinen Mann habe ich Rosenkohl überhaupt kennen gelernt und ich mag ihn sehr.

    Ich wusste gar nicht, dass Rosenkohl sooo nährend für mich ist. Danke liebe Jutta!

    • Ich bin begeistert, dass du durch deinen Mann zum Rosenkohl gefunden hast.
      Meiner mag immer noch keinen Rosenkohl. 🤷‍♀️

      In Kürze teile ich noch zwei coole Rezepte. 😋😋😋

Ich freue mich über dein Feedback

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