Mai 2024

Atemprobleme? Wie der Bohr-Effekt dir helfen kann

Hast du das Gefühl, dass deine Atemprobleme dich im Alltag einschränken? Fühlst du dich oft außer Atem? Damit bist du nicht allein. Heute möchte ich dir etwas Spannendes erzählen – entdecke mit mir das Atemgeheimnis, das du als Asthmatikerin kennen solltest, den sogenannten "𝘽𝙤𝙝𝙧-𝙀𝙛𝙛𝙚𝙠𝙩". Klingt vielleicht nach Physikunterricht, aber keine Sorge, ich erkläre es dir so, dass du es leicht verstehen wirst. Der Bohr-Effekt ist ein faszinierendes Phänomen, das die Grundlage für ein besseres Verständnis deiner Atmung legt. Lass uns gemeinsam eintauchen und entdecken, wie das Verständnis des Bohr-Effektes dir helfen kann, deine Atemprobleme zu bewältigen.

Was ist der Bohr-Effekt

Der Bohr-Effekt ist ein wirklich faszinierendes Phänomen. Er zeigt uns, dass wir nicht nur 𝙎𝙖𝙪𝙚𝙧𝙨𝙩𝙤𝙛𝙛 (𝙊) brauchen, sondern auch 𝙆𝙤𝙝𝙡𝙚𝙣𝙙𝙞𝙤𝙭𝙞𝙙 (𝘾𝙊). Ja, genau, das Gas, das wir ausatmen, spielt eine enorm wichtige Rolle dabei, dass unsere Zellen ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden und wir energievoll unseren Alltag meistern können. Die Zusammenhänge um den Bohr-Effekt wurden bereits 1904 entdeckt.

O₂ & CO₂

Warum Kohlendioxid (CO₂) wichtig bei der Atmung ist

Wir kennen CO₂ als Endprodukt unserer Stoffwechselprozesse, das wir letztendlich ausatmen. CO₂ ist nicht nur ein Abfallprodukt unseres Körpers, es kann noch mehr in unserem Körper.

Dieses lebensnotwendige Gas ist auch verantwortlich für den Impuls zum Einatmen. Dachtest du auch wie die meisten Menschen, dass wir einatmen, weil unser Sauerstoffgehalt zu niedrig ist? Es ist jedoch das CO₂, das dem Atemzentrum signalisiert, unsere Atemmuskulatur zu aktivieren.

Wichtig ist das Gleichgewicht von O₂ und CO₂ im Blut. Wenn die Zellen im Körper durch Anstrengung Energie verbrennen, entsteht CO₂, das ans Blut abgegeben wird, um dann über die Lunge abgeatmet zu werden. Und damit kommen wir zu spannenden Aufgabe von CO₂, nämlich dem Bohr-Effekt.

Die spannende Aufgabe von CO₂: der Bohr-Effekt

Wenn wir atmen, nehmen wir also O₂ auf und geben CO₂ ab. Das passiert bei der äußeren Atmung, die wir bewusst kontrollieren können. Der eigentliche Zauber passiert aber bei der inneren Atmung, der Zellatmung. Hier transportieren rote Blutkörperchen den Sauerstoff zu den Zellen und nehmen gleichzeitig Kohlendioxid auf, um es aus dem Körper zu entfernen.

Und jetzt der spannende Teil: Ruhiges Atmen sorgt dafür, dass wir einen ausgeglichenen „𝘾𝙊-𝙋𝙖𝙧𝙩𝙞𝙖𝙡𝙙𝙧𝙪𝙘𝙠“ in der Lunge, aber auch im Blut und den Zellen haben, also das Verhältnis von O₂ zu CO₂. Die Freisetzung von Sauerstoff aus dem Blut an unsere Zellen ist von der Höhe des CO₂ abhängig.

Was bedeutet das nun? Im Blut sorgt also CO₂ dafür, dass der rote Blutfarbstoff (Hämoglobin) O₂ in unsere Zellen, Gewebe, Muskeln, Organe und Gehirn abgibt. Und dieser Prozess wird geregelt über den CO₂-Partialdruck und pH-Wert des Blutes.

Die Freisetzung von Sauerstoff aus dem Blut an unsere Zellen ist von der Höhe des CO₂ in der Lunge und dem Blut abhängig.

Nur, wenn das Verhältnis von O₂ und CO₂ ausgeglichen ist, gibt das Blut ausreichend Sauerstoff an die Zellen zur Energiearbeit ab.

Weitere Wirkungen von CO₂ im Körper

Über die Balance von O₂ und CO₂ hinaus erfüllt CO₂ im Körper weitere lebensnotwendige Funktionen:

  • Unser Körper braucht 200-fach mehr CO₂, als wir mit der Atemluft einatmen, für die innere Balance. Es entsteht im Stoffwechselprozess.
  • CO₂ ist erforderlich, um den im Blut zirkulierenden Sauerstoff optimal zu verwerten.
  • CO₂ ist ein natürliches Relaxans. Es erweitert die Bronchien und Atemwege und erleichtert damit den Atemprozess.
  • Es beruhigt die Nerven des Sympathikus. Das senkt aktiv unseren Stress und wir sind gelassener.
  • CO₂ löst die Spannung in Bindegewebe und Muskulatur, aber auch in unserer glatten Muskulatur, die wir nicht willentlich beeinflussen können: Herz, Lunge, Blutgefäße, Verdauungstrakt, Blase und Gebärmutter.
  • CO₂ weitet die Blutgefäße und senkt damit den Blutdruck

Was passiert bei der Überatmung

Aber aufgepasst: atmen wir zu schnell oder zu flach, sind wir in der 𝙐̈𝙗𝙚𝙧𝙖𝙩𝙢𝙪𝙣𝙜 (𝙃𝙮𝙥𝙚𝙧𝙫𝙚𝙣𝙩𝙞𝙡𝙖𝙩𝙞𝙤𝙣). 𝙂𝙚𝙣𝙖𝙪 𝙙𝙖𝙨 𝙞𝙨𝙩 𝙚𝙞𝙣 𝙧𝙞𝙚𝙨𝙞𝙜𝙚𝙨 𝙋𝙧𝙤𝙗𝙡𝙚𝙢 𝙗𝙚𝙞 𝙈𝙚𝙣𝙨𝙘𝙝𝙚𝙣 𝙢𝙞𝙩 𝘼𝙨𝙩𝙝𝙢𝙖 𝙪𝙣𝙙 𝘼𝙡𝙡𝙚𝙧𝙜𝙞𝙚𝙣! Aber auch häufiges Seufzen oder Gähnen, Mundatmung, deutlich hörbare Atmung und Schnauben sind Anzeichen für Überatmung. 𝘋𝘢𝘣𝘦𝘪 𝘢𝘵𝘮𝘦𝘯 𝘸𝘪𝘳 𝘻𝘶 𝘷𝘪𝘦𝘭 𝘊𝘖₂ 𝘢𝘶𝘴 𝘥𝘦𝘳 𝘓𝘶𝘯𝘨𝘦 𝘢𝘣. Das führt dazu, dass in der Lunge der CO₂-Partialdruck fällt. Der Mangel an CO₂ (𝘏𝘺𝘱𝘰𝘬𝘢𝘱𝘯𝘪𝘦) führt dazu, dass Sauerstoff nun fester am Hämoglobin klebt und nicht so leicht aus dem Blut an die Zellen zur Energiebereitstellung abgegeben werden kann.

Kurzfristig kann der Körper das ausgleichen – wobei Schwindel, Verkrampfungen, Kribbeln um den Mund herum und Enge in der Brust bereits belastende Symptome sein können.

𝙈𝙞𝙩𝙩𝙚𝙡- 𝙪𝙣𝙙 𝙡𝙖𝙣𝙜𝙛𝙧𝙞𝙨𝙩𝙞𝙜 𝙧𝙚𝙙𝙪𝙯𝙞𝙚𝙧𝙚𝙣 𝙬𝙞𝙧 𝙢𝙞𝙩 𝙙𝙚𝙧 𝙐̈𝙗𝙚𝙧𝙖𝙩𝙢𝙪𝙣𝙜 𝙧𝙚𝙜𝙚𝙡𝙧𝙚𝙘𝙝𝙩 𝙙𝙞𝙚 𝙎𝙖𝙪𝙚𝙧𝙨𝙩𝙤𝙛𝙛𝙫𝙚𝙧𝙨𝙤𝙧𝙜𝙪𝙣𝙜 𝙙𝙚𝙨 𝙆𝙤̈𝙧𝙥𝙚𝙧𝙨. Klingt paradox, bedeutet aber, dass unsere Zellen im Gehirn, in den Muskeln, Geweben und Organen nicht optimal versorgt werden und deshalb nicht die beste Leistung bringen können.

Dieser Sauerstoffmangel trägt auf Sicht zur Entstehung von verschiedenen Störungen und Erkrankungen bei wie Atemproblemen, chronisch verstopfter Nase, Allergien, entzündlichen Prozessen, Schlafstörungen, Stress, Ängsten, Depression, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Störungen im Säure-Basen-Haushalt, Krämpfe und Muskelschmerzen.

Überatmen Überatmung Hyperventilation
Chronisches Überatmen oder Hyperventilation bedeutet, dass wir mehr Luft einatmen, als unser Körper tatsächlich braucht. Das ist vergleichbar mit Menschen, die sich angewöhnen, regelmäßig mehr zu essen, als ihr Körper verlangt.

Bohr-Effekt und die Taxifahrt

War für dich die Erklärung des Bohr-Effektes verständlich? Wenn ja, dann kannst du gleich zum nächsten Abschnitt. Falls nicht, lies hier weiter.

Weil Physik nicht für jeden leicht verständlich ist, erkläre ich den Bohr-Effekt gerne sehr vereinfacht. Stell dir vor, die roten Blutkörperchen sind Taxis. Sie fahren durch die Blutgefäße. Wenn ein Muskel oder ein Organ Sauerstoff für seine Arbeit braucht, machen die Taxis die Türen auf und geben O₂ an die Zellen dieser Muskeln und Organe ab.

So weit, so gut. Jetzt kommt CO₂ ins Spiel. Du kannst dir vorstellen, dass CO₂ der Türöffner im Taxi ist. Ist ausreichend CO₂ im Blut vorhanden, können die Türen im Taxi aufgehen und O₂ aus dem Blut abgegeben werden. Nur dann kommt der Sauerstoff auch dorthin, wo er gebraucht wird: in die Zellen.

Jetzt stell dir weiterhin vor, dass du ganz viel und tief einatmest, also du sehr viel Sauerstoff aufnimmst. Dann werden viele Taxis (rote Blutkörperchen) mit sehr viel Sauerstoff beladen. Soweit verständlich?

Wenn du aber nicht dafür sorgst, dass gleichzeitig auch die Türöffner mit CO₂ versorgt sind, hilft der viele Sauerstoff gar nichts. Denn die Türen gehen nicht auf. Die Zellen bekommen nicht mehr Sauerstoff.

Bohr-Effekt CO₂ Türöffner
Der Bohr-Effekt als Taxifahrt vereinfacht erklärt: CO₂ ist der Türöffner im Taxi, der O₂ aus dem Blut an die Zellen der Muskeln, Organe, Gewebe und ans Gehirn abgibt.

𝙒𝙖𝙨 𝙙𝙪 𝙩𝙪𝙣 𝙠𝙖𝙣𝙣𝙨𝙩? Du kannst trainieren, dass die Türöffner mehr CO₂ aufnehmen (also mehr CO₂ im Blut ist). Je höher der Level von CO₂ im Blut ist, desto leichter öffnen sich die Türen und desto leichter können die Zellen den Sauerstoff aufnehmen. Es geht also darum, deine 𝘾𝙊₂-𝙏𝙤𝙡𝙚𝙧𝙖𝙣𝙯 zu erhöhen.

Was das mit der Buteyko-Methode zu tun hat

Die meisten Menschen haben eine zu geringe 𝙆𝙤𝙝𝙡𝙚𝙣𝙙𝙞𝙤𝙭𝙞𝙙-𝙏𝙤𝙡𝙚𝙧𝙖𝙣𝙯.
Die Buteyko-Atemtechnik kann dazu beitragen, 𝘼𝙩𝙚𝙢𝙣𝙤𝙩 𝙯𝙪 𝙧𝙚𝙙𝙪𝙯𝙞𝙚𝙧𝙚𝙣 𝙪𝙣𝙙 𝙙𝙞𝙚 𝙎𝙖𝙪𝙚𝙧𝙨𝙩𝙤𝙛𝙛𝙖𝙪𝙛𝙣𝙖𝙝𝙢𝙚 𝙯𝙪 𝙫𝙚𝙧𝙗𝙚𝙨𝙨𝙚𝙧𝙣. Genau das trainieren wir mit der Buteyko-Methode. Mit ihr lernen wir, 24/7 sanft und leise durch die Nase in den Bauch zu atmen und die 𝘾𝙊₂-𝙏𝙤𝙡𝙚𝙧𝙖𝙣𝙯 zu erhöhen. Das sorgt dafür, dass weniger Luft aufgenommen wird und mehr CO₂ im Körper bleibt. Aber das darf trainiert werden und klappt leider nicht von heute auf morgen. Denn unser Atemzentrum möchte wie ein Muskel trainiert werden, um eine höhere 𝘾𝙊-𝙏𝙤𝙡𝙚𝙧𝙖𝙣𝙯 zu erreichen.

Mit gezieltem Buteyko-Atemtraining erlebst du die transformative Kraft des Atmens. Du kannst deine Atemkapazität erweitern, was deine 𝘾𝙊-𝙏𝙤𝙡𝙚𝙧𝙖𝙣𝙯 erhöht, die Sauerstoffversorgung deiner Zellen verbessert und auch die Entgiftung des Blutes. Zu wenig CO₂ macht das Blut sauer, weil es den pH-Wert erhöht, was zu Entzündungen führen kann. Da Asthma gekennzeichnet ist von einer chronischen Entzündung der Atemwege, kann die Überatmung die Entzündung durch Asthma weiter verschlechtern.

Atemcoaching Breathing Ayurveda

Oft beobachte ich, dass viele Frauen zu flach und zu schnell atmen, Probleme mit verstopfter Nase und häufigen Infekten haben und oftmals völlig energielos sind.

Dabei wünschen sie sich nichts sehnlicher, als endlich wieder gut durchzuatmen und mit Stress entspannter umgehen zu können.

 

Die 𝘽𝙪𝙩𝙚𝙮𝙠𝙤-𝙈𝙚𝙩𝙝𝙤𝙙𝙚 hat nachgewiesene positive Effekte bei verschiedenen Beschwerden wie Asthma, Allergien, Long COVID, chronisch verstopfter Nase, Mundatmung, Herz-Kreislauf-Problemen, Verdauungsproblemen und sogar Schlafstörungen.

Vielleicht fragst du dich jetzt: „Was hat das mit mir zu tun?“ Nun, wenn du dich oft gestresst fühlst, Probleme mit der Atmung hast oder einfach nur deine Gesundheit verbessern möchtest, könnte die 𝘽𝙪𝙩𝙚𝙮𝙠𝙤-𝙈𝙚𝙩𝙝𝙤𝙙𝙚 genau das Richtige für dich sein.

Nimm einen sanften Atemzug.

Denk daran, dein Körper ist ein Wunderwerk und es lohnt sich, ihm die Aufmerksamkeit und Pflege zu geben, die er verdient. Also warum nicht mal einen Blick auf deine Atmung werfen und sehen, ob du nicht auch von diesem kleinen, aber mächtigen Effekt profitieren kannst?

Und wenn du soeben entdeckt hast, dass ein Atemcoaching auch dich unterstützen kann und du möchtest ein 1:1 Atemcoaching mit mir machen? Dann melde dich bei mir zum kostenlosen Kennenlerngespräch oder schreibe mir eine kurze E-Mail mit deinem Anliegen: hello@yuttayoga.de.

Alles Liebe und bleib gesund, deine Jutta

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Jutta am Baum mit Fotosignatur

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