Nov 2024

Nasenatmung – Superpower für deine Atemwege, starkes Immunsystem und optimale Gesundheit

Atmen – so selbstverständlich und doch so entscheidend für unsere Gesundheit. Wusstest du, dass die Art, wie du atmest, alles beeinflussen kann – von deinem Immunsystem bis zu deinem Schlaf? Besonders die Nasenatmung ist ein echter Gamechanger für dein Wohlbefinden. Doch viele von uns atmen durch den Mund, ohne zu wissen, welche Nachteile das hat. Erfahre, warum und wie du deine Nasenatmung optimierst. Zeit, deiner Nase die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdient!

Wie atmest du?

Schon mal bewusst darauf geachtet, wie du atmest? Oft unbemerkt wechselt unser Atem zwischen Nase und Mund. Doch was, wenn ich dir sage, dass der richtige Weg durch die Nase führt – und dass dieser unsichtbare Prozess eine wahre Superkraft birgt?

Wir leben in einer Zeit, in der Bequemlichkeit oft Vorrang hat – auch beim Atmen. Mundatmung erscheint einfach, besonders bei Stress oder Anstrengung. Doch diese „Abkürzung“ hat ihren Preis: Trockene Schleimhäute, eindringende Keime und eine erschöpfte Energie-Bilanz sind nur einige Folgen. Für Allergiker und Asthmatiker können die Nachteile sogar noch gravierender sein.

Die gute Nachricht? Die Lösung ist so simpel wie genial: Richtiges Atmen beginnt in der Nase. Nasenatmung hat mindestens 30 Funktionen für unseren Körper.1

Im Ayurveda wird dieser Aspekt in den Pranayama ebenso intensiv beleuchtet, denn die Nasenatmung stärkt die Verbindung von Körper und Geist und ist ein Schlüssel zu deinem Wohlbefinden.

Warum Nasenatmung so wichtig ist

Die Nase ist ein wahres Multitalent:

  • Sie filtert Staub, Schmutz, Pollen und Keime aus der Atemluft.
  • Die eingeatmete Luft wird erwärmt und befeuchtet, bevor sie in die Lungen gelangt.
  • Riechen kannst du nur, wenn du mit der Nase atmest.
  • Sie reichert das Blut mit Sauerstoff an: Es kommt 10–20 % mehr O₂ im Blut an als über die Mundatmung, weil der Atemwiderstand größer ist2
  • Dieser Atemwiderstand sorgt für langsamere und räumlich tiefere Atmung
  • Das Naseninnere sorgt dafür, dass bei der Ausatmung ein Drittel der Feuchtigkeit der Ausatemluft im Körper zurückgehalten wird3
  • Sie reinigt und sterilisiert die Einatemluft und ist dadurch die erste Verteidigungslinie gegen eindringende Keime
  • Sie produziert Stickstoffmonoxid (NO), ein kleines Molekül mit großen Effekten auf dein Immunsystem und deine Gefäße.

Doch das ist nicht alles: Die Nasenatmung hilft – auch wenn es paradox klingt – die Nase freizumachen. Sie reguliert dein Atemvolumen, unterstützt die Lungenfunktion und trägt dazu bei, dein Gleichgewicht im Körper zu halten3.

Die Nasenatmung hilft dir also, energiegeladen, gesund und entspannt durch den Alltag zu gehen.

Nachteile der Mundatmung

Wenn du hauptsächlich durch den Mund atmest, verlierst du viele dieser Vorteile – und das kann sich negativ auf deine Gesundheit auswirken:

  • Kein Filter: Keime, Bakterien und Schadstoffe gelangen ungehindert in deine Atemwege und von dort bis runter in die Lunge.
  • Feuchtigkeitsverlust: Mundatmung entzieht deinem Körper 42 % mehr Wasser bei der Ausatmung.
  • Trockenheit: Deine Schleimhäute trocknen aus, was Infektionen begünstigt.
  • Nasenverstopfung – in einer Studie nahm diese um 200 % bei Mundatmung zu4
  • Schlechter Schlaf: Mundatmung kann Schnarchen und Atemaussetzer fördern, was deine Regeneration beeinträchtigt.
  • Du nimmst zu große, voluminöse Atemzüge zu dir, was sich ungünstig auf viele Funktionen im Körper auswirkt und den Bohr-Effekt negativ beeinflusst.
  • Mundatmung kann sogar die Ursache für Zahn- und Kieferfehlstellungen, Kiefergelenkbeschwerden und andere gesundheitliche Probleme sein.

Stickstoffmonoxid (NO) – die Powermoleküle deiner Nase

Ein kurzer Ausflug in die Wissenschaft hinter der Nasenatmung – keine Sorge, ich halte mich kurz und du wirst sehen, warum dieses Wissen so spannend für dich ist!

Wusstest du, dass NO (Stickstoffmonoxid) ausschließlich bei der Nasenatmung in den Nebenhöhlen gebildet wird.

  • NO sterilisiert die Atemluft und tötet Viren und Bakterien ab.
  • NO erweitert deine Atemwege, was die Atmung erleichtert.
  • NO erweitert deine Blutgefäße, was für eine bessere Verteilung des Blutes in der Lunge sorgt und die Sauerstoffversorgung verbessert.
  • NO fördert die Beweglichkeit der Flimmerhärchen, die deine Atemwege reinigen. Damit kommt dem NO eine wichtige Rolle im Immunsystem zu, denn es fördert die Abwehr gegen Viren und Bakterien und stärkt damit unsere Immunabwehr.
  • NO verbessert die Durchblutung, den Gasaustausch und O2-Versorgung in Zellen, Geweben, Muskeln und Organen.

Über die Lunge hinaus wirkt NO ähnlich wie Hormone auf das Herz-Kreislauf-System. Es beugt Herz-Kreislauf-Problemen vor, weil es die Bildung von Blutgerinnseln verhindert. Der gefäßerweiternde Effekt nimmt Druck von den Gefäßwänden und senkt besonders nachts (aber nur, wenn wir durch die Nase atmen!) den Blutdruck, was für erholsamen Schlaf und unsere Regeneration sehr wichtig ist.

Diese Effekte sind so stark, dass NO sogar auf Neugeborenen-Intensivstationen eingesetzt wird, um die Lungen von Frühchen zu entlasten. Denn NO erleichtert das Atmen und reduziert den Druck in den Lungen.

Wie du deine Nasenatmung trainieren kannst

Wenn du oft durch den Mund atmest, ist es nie zu spät, das zu ändern. Hier sind ein paar Tipps:

  • Lippen schließen: Übe, bewusst 24/7 durch die Nase ein- und auszuatmen. Ja, auch wenn die Nase verstopft ist. Es wird mit der Zeit immer leichter.
  • Nasenspülungen: Sie befreien deine Nase und machen sie bereit für ihre Superpower.
  • Atemtechniken: Mit der Buteyko-Methode kannst du deine Atmung spürbar verbessern und endlich freier und entspannter durchatmen. Im Atemcoaching lernst du Schritt für Schritt, wie du diese Methode für dich nutzt – und erfährst, wie du deine Atmung dauerhaft ins Gleichgewicht bringst. Entdecke, wie sich schon kleine Veränderungen anfühlen wie ein großer Neustart für deine Atmung!

Atemtechnik: So machst du deine Nase frei

  1. Nach einer normalen Ausatmung schließe deine Nase mit den Fingern und halte den Atem an.
  2. Pendel sanft deinen Körper und Kopf hin und her, während du die Luft anhältst.
  3. Achte darauf, nur so lange in der Atempause zu bleiben, wie es sich angenehm anfühlt. Wenn du das Gefühl hast, durch den Mund einatmen zu müssen, war die Pause etwas zu lang.
  4. Nach der Atempause atme 2–3 Mal sanft durch die Nase ein und aus, bevor du für 30–60 Sekunden wieder normal atmest.
  5. Wiederhole die Übung einige Male, bis deine Nase frei ist. Mit ein wenig Übung wird das immer schneller gelingen!

Mein persönlicher Tipp:

Wenn du nach dem Atemanhalten versucht bist, schnell durch den Mund zu atmen, bleibe entspannt und atme bewusst durch die Nase. Mir hilft es, ein Mantra zu wiederholen: „Ich entspanne und atme weniger.“ Probiere es aus und schreib mir, ob es auch dir hilft, ruhiger zu bleiben!

Die Technik zum Freimachen der Nase eignet sich übrigens auch hervorragend, um nach einem anstrengenden Tag – besonders, wenn du viel sprechen musstest – wieder zur Ruhe zu kommen.

Übung Freimachen der Nase Jutta
Übung zum Freimachen der Nase

Fazit – Die Nase hat die Nase vorn!

Die Nasenatmung ist ein echtes Wundermittel für deine Gesundheit. Sie verbessert die Sauerstoffaufnahme, stärkt dein Immunsystem und schützt deine Atemwege.

Vielleicht verstehst du jetzt besser, warum es heißt: „Atme so viel durch den Mund, wie du durch die Nase isst!“

Wenn du neugierig bist, wie du deine Nasenatmung fördern und spürbar verbessern kannst, lass uns das gemeinsam angehen. Im Atemcoaching zeige ich dir, wie du mit gezielten Atemtechniken deinen Atem auf ein ganz neues Level bringst – für mehr Energie, Gesundheit und Wohlbefinden!

Atementspannte Grüße

deine Jutta

Jutta Atemcoach, Atemübung

1 Timmons, Beverly und Ronald Ley. Behavioral and Psychological Approaches to Breathing Disorders, Psyccritiques 40/4 (1995)

2 Patrick McKeown, Atme und heile dich selbst

3 Ralph Skuban, Die Buteyko-Methode

4 Strohl et al. Nasal flow-resistive responses to challenge with cold dry air. Journal of Applied Physiology 72/4 (1992)

Feedback

  • Hallo! 😊

    Dein Artikel über die Nasenatmung als Superpower war wirklich spannend! 🌬️✨ Ich wusste gar nicht, wie viele Vorteile das Atmen durch die Nase hat, besonders in Bezug auf die Gesundheit und die mentale Balance. Der Vergleich mit der Mundatmung hat mir nochmal die Augen geöffnet – ich werde definitiv mehr darauf achten, bewusst durch die Nase zu atmen, vor allem in stressigen Momenten. 🧘‍♀️

    Dein Tipp mit der Nasenatmung während des Sports fand ich besonders interessant. Ich muss zugeben, dass ich da oft unbewusst in die Mundatmung rutsche. Hast du einen speziellen Trick, wie man sich gerade bei körperlicher Anstrengung daran erinnert, bei der Nasenatmung zu bleiben? 😊

    Vielen Dank für diesen informativen und motivierenden Beitrag – ich nehme auf jeden Fall einige Aha-Momente mit! ❤️

    LG Rosi 🌸

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